Pressebericht

1. Bundesliga: SG Ettlingen 1 - BF Damm Aschaffenburg 1 (6109:6125)




Bericht von SG Ettlingen 1


Trotz leidenschaftlichem Kampf bleiben die Ettlinger sieg- und glücklos - Abstieg in die 2. Bundesliga nun besiegelt

Am vorletzten Spieltag der Sportkegelbundesliga erwartete die SG Ettlingen am Samstag, 16.03.2019 vor heimischem Publikum die sechstplatzierte Mannschaft von Bahnfrei Damm Aschaffenburg. Schon vor dem Spiel war klar, dass nur ein Sieg die Möglichkeit eröffnen würde, an einem Entscheidungsspiel zur Relegation und damit dem eventuellen Klassenerhalt teilzunehmen, bei einer Niederlage würde unweigerlich der bittere Gang in die 2. Bundesliga folgen, da dann die Sportkameraden vom TV Haibach nicht mehr einzuholen wären.

Nach der Begrüßung der Mannschaften durch die Schiedsrichterin schickten die Ettlinger ihr Startduo Gerd Wolfring und Jörg Schneidereit auf die Bahnen. Beide konnten in den letzten Spielen die Ettlinger durch ihr starkes Auftreten auf die Siegerstraße bringen. Diesmal jedoch war Sand im Getriebe, die Last des Siegens und die damit verbundene Anspannung ließen die beiden Spieler ungewohnt nervös und fahrig agieren, so dass sich leichte Fehler in das Spiel einschlichen. Dies merkte auch der Gegner und nahm sofort das Heft des Handelns in die Hand und zog Wurf um Wurf davon. Jörg Schneidereit beendete sein Spiel mit soliden 985 Kegel, musste aber Horst Schlettt mit 1032 Kegel auf der anderen Seite den Vortritt lassen. Gerd Wolfring, an diesem Tag mit 1003 Kegel nicht in bester Verfassung, hatte gegen einen fantastisch aufspielenden Christoph Zöller mit 1089 Kegel klar das Nachsehen, so dass ein Minus von 133 Kegel auf der Anzeige aufleuchtete. Für die noch vier folgenden Ettlinger Spieler war dieser Rückstand schon eine große Hypothek, der noch zusätzlich zur Anspannung hinzukam und die Aufgabe nicht gerade leichter machte.

Im Mittelpaar versuchten Andreas Wolf und  Dieter Ockert nun, den Rückstand aufzuholen und sie kämpften verbissen Wurf um Wurf und konnten sich auch mit Leidenschaft und Kampfeswillen wieder heranarbeiten. Andreas Wolf machte mit guten 1032 Kegel gegen Felix Kopp mit 953 Kegel wichtigen Boden gut und Mannschaftskapitän Dieter Ockert ging mit starken 1047 Kegel gegen 1019 Kegel von Patrick Lebert mit gutem Beispiel voran. Aus 133 Kegel Rückstand wurden nur so noch 26 Kegel Rückstand und das Spiel war nun plötzlich wieder völlig offen und die Ettlinger witterten ihre Chance, das Spiel zu drehen.

Im Schlusspaar gingen Thomas Speck und Rainer Grüneberg auf die Bahnen und nahmen den Kampf auf. Auf den ersten hundert Würfen hielten sich die Spieler die Waage, der Spielstand änderte sich kaum, Aschaffenburg lag weiter relativ komfortabel in Führung. Ab der dritten Bahn zogen die Etttlinger die Zügel an und arbeiteten sich Wurf um Wurf heran, 10 Wurf vor dem Ende sah es nach einem Sieg aus, das Spiel war ausgeglichen, jede Kugel zählte nun. Doch leider bekam Thomas Speck mit den letzten beiden Anwürfen zwei Bilder (Kegel 4-5-6 oder auch die sog. "Autobahn"), die leider nur jeweils mit drei Würfen abzuräumen waren und die es ihm verwehrten, ins volle Bild zu kommen. So kam es, wie es kommen musste, die hessischen Gegner konnten das Spiel verwalten und am Ende fehlten hauchdünne 16 Kegel zum Sieg, das Spiel ging mit 6109:6125 Kegel an die Gäste aus Aschaffenburg und zerstörte jede Hoffnung auf den Verbleib in der 1. Bundesliga Männer. Thomas Speck konnte mit 1005 Kegel seinem Nebenmann Patrick Fischer mit 992 Kegel am Ende zwar einige Kegel abnehmen, Rainer Grüneberg unterlag allerdings trotz guter 1037 Kegel seinem Bahnnachbarn Theo Spangenberger mit 1040 Kegel.

Eine ganz bittere Niederlage, die noch lange weh tun wird, denn alle Spieler kämpften verbissen um die letzte Chance auf den Verbleib in der 1. Bundesliga, hatten auch alles richtig gemacht und sich mit Engagement, Leidenschaft und Herzblut zurück ins Spiel gekämpft und hatten die Entscheidung in der Hand - und wurden beim Zieleinlauf dann plötzlich vom Glück verlassen. Dies spiegelt den Verlauf der Saison wieder, denn wenn man unten in der Tabelle steht, bekommt man oft das Glück nicht, um ein Spiel zu entscheiden, wenn es möglich wäre. Nach dieser bitteren Niederlage war die Stimmung bei allen Spielern erst einmal im Keller, Frust und Trauer überwiegen, hatte man doch alles in dieses Spiel hineingelegt, was man geben konnte und wurde dafür auf den letzten Metern doch nicht belohnt. Es dürfte auch ein Novum in der Geschichte der DCU darstellen, dass eine Mannschaft mit einem Heimschnitt über 6000 Kegel absteigt.

Doch schon bei der Spielanalyse nach dem Spiel gingen die Gedanken Richtung letztes Heimspiel, das am nächsten Samstag gegen PSV Franken Neustadt für mindestens ein Jahr den letzten Auftritt in der 1. Bundesliga bedeutet. Dort will man nochmals siegen und zeigen, dass man es prinzipiell noch kann. Die Planungen für die nächste Saison haben am Abend schon begonnen, man ist fest entschlossen, die Herausforderung anzunehmen und im nächsten Jahr wieder den Aufstieg und die 1. Bundesliga fest ins Visier zu nehmen. Was dies für die Mannschaft bedeutet, ob man sich personell weiter verstärkt und was man für die nächste Saison ändern muss, werden die Gespräche und Sitzungen der nächsten Wochen zeigen, wo man die gesamte Situation analysieren und besprechen muss, um für die nächste Saison eine hungrige und schlagkräftige Truppe zu formen, die mit unbändigem Kampfes- und Siegeswillen den direkten Wiederaufstieg verfolgt und dafür alles gibt.

Die SG Ettlingen hat jetzt zwar mit dem Abstieg in die 2. Bundesliga ein leichtes Zwischentief zu verdauen, wird sich aber wieder auf ihre Tugenden besinnen und über den Sommer hart arbeiten, um stärker und besser zurückzukommen und den Wiederaufstieg im nächsten Jahr konsequent zu verfolgen und wahr zu machen. Vielleicht war dieser Abstieg auch ein Signal, alles einmal auf den Prüfstand zu stellen und nun konsequent Fehler um Fehler auszumerzen, um dann frisch gestärkt und mit Spielfreude wieder von vorne zu beginnen und wieder dorthin zu kommen, wo die SG Ettlingen prinzipiell hingehört - in die 1. Bundesliga!

Thomas Speck
SG Ettlingen




Bericht von BF Damm Aschaffenburg 1


Bahnfrei gewinnt mit Glück

„Wir haben nicht gewonnen, weil wir überragend waren, sondern nur das nötige Glück hatten“, kommentiert Betreuer Karl-Heinz Peter den erfolgreichen Auftritt des Aschaffenburger Sextetts in Ettlingen. Bei den badener Gastgebern sah sich Bahnfrei Damm einem Abstiegskandidaten gegenüber, der den letztmöglichen Strohhalm für den Klassenerhalt nutzen wollte. Horst Schlett (1032) und Christoph Zöller (1089), der sagenhafte 430 Räumer auf die Bahn zauberte, legten ihrem Team ein Polster von 133 schwarzen Zahlen vor, das Ettlingen im zweiten Drittel bis auf 26 nahezu egalisierte. Das fehlerfreie Schlussduo Patrick Fischer (992) und Theo Spangenberger (1040/690 V) lieferte sich mit den heimischen Kontrahenten einen spannenden Zweikampf auf Augenhöhe um jeden einzelnen Zähler bis zur letzten Kugel. Schlussendlich verteidigten die Aschaffenburger Gäste einen hauchdünnen Vorsprung von 16 Kegeln. Mit 6109:6125 zerbrachen die letzten Aussichten auf den Klassenerhalt für Ettlingen, während sich Bahnfrei Damm mit 26:16 Punkten von Platz 6 aus noch theoretische Chancen auf die Bronzemedaille eröffneten. „26 Punkte hatten wir bisher noch nie, von daher sind wir rundum zufrieden. Gleichzeitig sichert sich Haibach damit die Relegation – jetzt liegt in ihrer Hand, was sie daraus machen. Unsere besten Wünsche haben sie“, so Peter weiter.

Astrid Herger
KV Aschaffenburg

 

 

Mit sensationellen 430 Räumern:
Christoph Zöller 1089 Kegel
Photo: Astrid Herger

 

Ergebnisse SG Ettlingen 1:
Gerd Wolfring 1003, Jörg Schneidereit 985, Andreas Wolf 1032, Dieter Ockert 1047,
Thomas Speck 1005, Rainer Grüneberg 1037

Ergebnisse BF Damm Aschaffenburg 1:
Christoph Zöller 1089, Horst Schlett 1032, Felix Kopp 953, Patrick Lebert 1019,
Patrick Fischer 992, Theo Spangenberger 1040

Die Clubs und Vereine sind für die veröffentlichten Texte selbst verantwortlich. Die Texte stellen nicht immer die Meinung der Deutschen Classic-Kegler Union e.V. dar.

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