Puppenstädter bleiben weiterhin siegreich - Dominanz zuhause
Der vierte Spieltag in der Meisterrunde der DCU Bundesliga sollte keine Überraschungen mit sich bringen. Die Neustadter Franken blieben zum 17. Mal in der DCU Bundesliga zuhause ungeschlagen und gewannen ihre Partie mehr als souverän gegen harmlos agierende Gäste aus Barchfeld mit 5609:5233. Auch Verfolger Monsheim machte mit 5882 Kegel und drei Tausender seine Sache zuhause mehr als ordentlich. Patrick Kalb wurde mit starken 976 Kegel einmal mehr Mann des Tages, dicht dahinter ein am Anfang fulminant aufspielender Thomas Müller mit sehr guten 964 Kegel. Am 20.04 wird um 13:00 Uhr der Radeberger SV zum vorgezogenen sechstzen Spieltag in der Neustadter Frankenhalle erwartet.
Mit etwas Verzögerung starteten die Franken die Partie gegen die Gäste aus Barchfeld. Bastian Bieberbach spielte eine ordentliche Partie, ein kleiner Durchhänger am zweiten Durchgang verhinderte jedoch eine bessere Ausgangslage als die guten 916 Kegel. Diese reichten jedoch um Christian Jaumann (876) in die Schranken zu weisen und die ersten Kegel auf die Habenseite zu bringen. Thomas Müller spielte daneben ganz groß auf. Fulminante 521 Kegel fällte der Oberhaider in Neustadter Diensten bereits zur Halbzeit. Die beiden Schlussdurchgänge liefen dann allerdings nicht mehr ganz nach Müllers Manier und somit musste sich der Leistungsgarant mit immer noch sehr starken 964 Kegel zufrieden geben. Sein Gegenspieler Dr. Hannes Beutel hielt den Schaden jedoch in Grenzen und war mit 909 Kegel schließlich Mannschaftsbester der Thüringer.
Trotzdem waren es 95 Kegel für Steffen Hönninger und Patrick Kalb geworden. Beide bauten den Vorsprung auch schnell aus, so dass der Deckel schnell auf der Partie war. Hönningers Knie zwickte bereits vor dem Spiel und so machte man auch keine großen Experimente und brachte Marcel Schubert kurz nach der Halbzeit. Dieser machte seine Sache vor allem im Räumen sehr gut und brachte die Kombination auf ansprechende 903 Kegel. Gegenspieler Tim Hellmann hatte nicht seinen besten Tag erwischt und konnte nur im ersten Durchgang überzeugen. Er kam nicht über 878 Kegel hinaus, womit er der Neustadter Kombi 25 Kegel überlassen musste. Patrick Kalb machte wieder eine bärenstarke Partie und marschierte mit starken 976 Kegel zur Tagesbestleistung. Sein Gegenspieler Thomas Richter (855) sah nur Kalbs „rote Rücklichter“ und musste allein 121 Kegel auf dem Franken abgeben.
241 Kegel sind es schon wieder für das Schlusspaar geworden. Da ist es nicht immer einfach mit „Spannung hochhalten“ und Leistung zeigen. Beide Puppenstädter machten aber ihre Sache gut und zeigten ordentliche Zahlen für ihre Farben. Jürgen Bieberbach hatte mit 253 Kegel sein Highlight auf dem zweiten Durchgang und kam am Ende auf gute 917 Kegel. Er konnte Maximilian Volkert (857) weitere 60 Kegel entreißen. Alex Wellach spulte vier Durchgänge sein Pensum herunter. Gute 933 Kegel reichten mehr als aus um Uwe Fuß (858) in die Schranken zu weisen.
Ein mehr als deutlicher 376 Kegel Vorsprung ist es am Ende geworden und zeigt einmal mehr die Dominanz zuhause auf, was der zweimalige Deutsche Meister auf die Platte bringt.
Stimmen zum Spiel:
Jürgen Bieberbach (PSV Franken Neustadt): "Am Ende ist ein deutlicher Sieg geworden. Eure Zahlen waren zwar konstant, aber leider auch auf überschaubarem Niveau zwischen 850-870. Deshalb denke ich das der Sieg auch in der Höhe in Ordnung geht. Wir freuen uns bereits jetzt wenn wir uns in der kommenden Runde wieder sehen und wünschen euch bis dahin alles Gute."
Tim Hellmann (Einigkeit Barchfeld): "Wir waren heute chancenlos und konnten leider nicht die gewünschte Leistung abrufen. Dennoch hat es uns Spaß gemacht hier zu spielen und wünschen euch für die restliche Runde alles Gute."
Statistik zum Spiel:
Bastian Bieberbach (249,208,238,221) 916:876 Christian Jaumann
Thomas Müller (264,257,217,226) 964:909 Dr. Hannes Beutel
S.Hönninger/M.Schubert (233,225,218,227) 903:878 T. Hellmann
Patrick Kalb (248,226,255,247) 976:855 Thomas Richter
Jürgen Bieberbach (228,253,219,217) 917:857 Maximilian Volkert
Alexander Wellach (228,247,228,230) 933:858 Uwe Fuß
PSV Franken Neustadt:
Gesamt: 5609, Volle: 3690, Abräumen: 1919, Fehler: 13
KC Einigkeit Barchfeld:
Gesamt: 5233, Volle: 3550, Abräumen: 1683, Fehler: 46
Michael Moosburger
PSV Franken Neustadt
Von dünner Luft und gelben Karten (d.h. eigentlich nur einer)
Dass bei den Barchfeldern die Luft dünn oder schon ganz raus ist, hatte sich bereits in den letzten Spielen angedeutet. Zu lang scheint die Saison und zu schön mittlerweile das Wetter, um sich am Wochenende auf Deutschlands Plattenbahnen zu quälen.
Der gemeine Barchfelder, von Natur aus Realist, hat keineswegs damit gerechnet, Hemmschuh auf dem Weg der Franken in Richtung eines Hattricks als Deutscher Meister zu sein. Ein solides Ergebnis hatte man sich auf den Platten der sympathischen Franken aber schon vorgenommen, aber selbst dazu reichte es nicht mehr. Auch beim Verfasser dieser Zeilen ist die Luft langsam raus, was halbwegs kurzweilige oder gar kreative Presseberichte anbelangt; die ohnehin bekannten und für jedermann einsehbaren Zahlen sprechen für sich. Erwähnung finden müssen aber – Ehre wem Ehre gebührt – die 964 Kegel von Thomas Müller und die 976 Kegel von Patrick Kalb, der hier und da zu einem Lächeln bei seinem Spiel motiviert werden konnte. Sportfreund Kalb spielte dabei fehlerfrei (!), ebenso Mannschaftsleiter Jürgen Bieberbach, was schon aus objektiver, und aus selbstkritischer Barchfelder Sicht noch mehr, der Erwähnung bedarf.
Ein (nicht uninteressantes) Novom für die Barchfelder war die (sportordnungsgemäß natürlich korrekte) gelbe Karte für Christian Jaumann anlässlich des versehentlichen seitlichen Verlassens des Spielbereichs auf Bahn eins, wobei vorab fairerweise ausdrücklich davor gewarnt worden war, diese gebe der Offizielle "sehr gerne", dies sei dessen Spezialität. Die Warnung war schon wieder verschallt, die Vergabe erfolgte formell korrekt. Störender war die einhergehende (freilich ebenfalls ermessensgemäße) Spielunterbechung, die anders als die sonstigen und teilweise durch die Glafront kaum vernehmbaren Zeitstopps plakativ auf der Bahn selbst verkündet wurde. Es ist daneben (auch dies bringt Sport mit sich) bislang absehbar, dass jeder Schiedsrichter auf ganz bestimmte Aspekte unterschiedlich achtet oder eben nicht. So blieb etwa das Kommando zum Bahnwechsel (laut SpO Grundsätze, Punkt 9.5 a) verbindlich), auf das die Barchfelder in der Vorwoche peinlichst genau zu achten hatten, heuer gänzlich aus. Auch daran wird man sich nach und nach erst gewöhnen müssen. Fehlerfrei ist eben niemand, auch kein Schiedsrichter.
In der Sache war es freilich ein klar verdienter Heimsieg ohne nenneswerte Gegenwehr und allemal ein schöner Nachmittag mit sehr angenehmen Gastgebern. Man darf gespannt sein, ob sie den Hattrick schaffen. Vorab aber sei, egal wer Meister wird, schon angedroht: Barchfeld feiert gerne mit, Meister- aber auch Vizemeistertitel :D
Dr. Hannes Beutel
Einigkeit Barchfeld