Mit Kantersieg in die PlayDowns - Ein Bein am rettenden Ufer
Das hatte wohl niemand erwartet – der VfB Eintracht Fraureuth startete mit einem Kantersieg in die PlayDowns der DCU-Bundesliga und hat wohl nach nur einem Spiel schon mehr als ein Bein am sicheren Ufer.
Mit 5272:4870 Kege brachten die Fraureuther satte 402 Kegel Differenz zwischen sich und die in allen Belangen unterlegenen Gäste vom TV Unterlenningen. Bis in die Haarspitzen motiviert begann die Hausherren stark wie selten das Match. Pirmin Sorber agierte auf höchstem Niveau, kam über die Stationen 232 – 221 – 237 und 232 gleich zu Beginn auf satte 922 Treffer. Wie sich später herausstellen sollte – dem einzigen 900er des Tages.
Auch Ralf Wolfring zeigte sich formverbessert und vor allem kämpferischer als zuletzt. Er brachte 882 Zähler in die Wertung. Über 1800 Kegel nach dem ersten Drittel ist in Fraureuth wahrlich eine Seltenheit. Die fast schon bedauernswerten Gäste kamen mit dem „Geläuf“ in der inzwischen schon altehrwürdigen „Rudolf Dorn“ Halle nie zurecht, so dass die Eintracht bereits mit 252 Treffern in Führung lag.
Im zweiten Spielabschnitt war es Herbert Merkl vorbehalten, für die Badener mit 842 Kegel das erste erwähnenswerte Resultat zu erzielten. Doch sowohl U18er Gregor Liebold (866) wie auch VfB-Routinier Reiner Schumann, der 871 Kegel traf, blieben deutlich über dieser Marke. Somit wuchs der Vorsprung der Eintracht auf 366 Punkte an!
Im Schlussdurchgang beschränkten sich die Gastgeber zunächst darauf, das Polster zu verwalten, ja sie verloren auf der zweiten Bahn sogar einige Zähler. Dies missfiel insbesondere dem Fraureuther Anhang, der mehr forderte. Das VfB-Duo zog dann auch nochmal an. Insbesondere Willy Schumann überzeugte letztendlich mit 884 Treffern. Armin Sonntag kam auf 847 Kegel. Ein aufopferungsvoll kämpfender Unterlenninger Kapitän Joachim Deuschle konnte mit seinen 875 Zählern nicht mehr als Ergebniskosmetik betreiben. Ob jemals in Fraureuth bei einem Pflichtspiel schon ein so deutliches Resultat verbucht werden konnte – da mussten schon die Ältesten gefragt werden.
Reiner Schumann, seit fast 50 Jahren „im Geschäft" meinte: „Ich kann mich nicht an etwas derartiges erinnern. Wenn mir vor dem Spiel jemand gesagt hätte, wir würden mit über 200 gewinnen, hätte ich das sofort unterschrieben und wäre zufrieden nach Hause gegangen. Wir haben von Beginn an Druck gemacht und das zweitbeste Saisonergebnis erzielt. Damit konnten wir den Gästen den Schneid abkaufen. Man ist fast geneigt, sich dafür bei diesen zu entschuldigen!"
Reiner Schumann
VfB Fraureuth